Hier erfahren Sie was Restfeuchte ist, warum diese möglichst gering sein sollte und woran Sie qualitativ hochwertiges Brennholz erkennen.
Wie einfach oder kompliziert das Heizen ist, hängt größtenteils davon ab, wie trocken das Brennholz ist. Während feuchtes Holz nur schwer entflammbar ist und viel Ruß und Qualm verursacht, verbrennt trockenes Holz leichter, sauberer und effizienter. Es kann dabei unterschieden werden zwischen trockenem (17 bis 18 Prozent Restfeuchte), vorgetrocknetem und feuchtem Feuerholz. In Deutschland ist es jedoch nicht erlaubt, feuchtes Holz mit einer höheren Restfeuchte als 25 Prozent zu verheizen. Was Sie außerdem beim Heizen mit Holz beachten sollten und wie Ihr Kaminholz möglichst trocken wird, erfahren Sie hier.
Die Restfeuchte von Brennholz
Der Wert der Restfeuchte bezieht sich darauf, wie hoch der Wasseranteil des Brennholzscheits ist. Die prozentuale Restfeuchte des Holzes gestaltet sich demnach relativ – ist der Holzscheit schwerer, so ist auch die Restfeuchte höher; wird der Holzscheit leichter, so hat auch die Restfeuchte abgenommen.
Die Restfeuchte ist ausschlaggebend für die Qualität des Holzes und wird deshalb bei vielen Holzlieferanten in der Produktbeschreibung angegeben. Je geringer die Restfeuchte, desto besser das Brennholz. Trockenes Kaminholz ist nicht nur leichter entflammbar; es verbrennt zudem sauberer und hinterlässt nur wenige Rückstände. Zwar darf in Deutschland Feuerholz mit einer Feuchtigkeit von bis zu 25 Prozent verheizt werden, jedoch eignet sich Holz mit einer geringeren Restfeuchte deutlich besser. Es lassen sich bei Holz sogar problemlos 16 bis 17 Prozent erreichen, jedoch bedarf es dafür optimale Trocknungsbedingungen. Einen geringeren Anteil als 14 Prozent zu erreichen, ist jedoch kaum möglich, vor allem dann nicht, wenn das Holz im Freien gelagert wird.
Um eine niedrige Restfeuchte zu erreichen, ist es wichtig, das Brennholz direkt nach dem Fällen zu sägen und zu spalten. Danach muss es richtig gestapelt und gelagert werden, wobei Sonneneinstrahlung und Windrichtung zu beachten sind. Obwohl frisches Holz zu Beginn eine Feuchtigkeit von etwa 50 Prozent aufweist, trocknet es bei guten Bedingungen erstaunlich schnell. Wenn das Wasser verdampft ist und sich Trockenrisse gebildet haben, ist auch die nächste Generation Kaminholz bereit, für die nötige Wärme zu sorgen.
So wird Ihr Holz trocken
Am schnellsten trocknet Ihr Brennholz wenn Sie es in kleine Stücke schlagen und diese aufspalten bzw. deren Rinde entfernen. Der Grund dafür ist, dass kürzere Scheite schneller trocknen als längere, da die meiste Feuchtigkeit durch die Stirnseite des Holzes entweicht. Gespaltenes Holz trocknet zudem schneller, da andernfalls die Rinde das Wasser im Holz gefangen hält. Genauso wichtig für den Trocknungsprozess ist es, dass das Holz nicht zu dicht aufeinander gestapelt wird. Nur durch genügend Luftzirkulation kann die Feuchtigkeit verdampfen und die Bildung von Kondenswasser verhindert werden. Interessanterweise wird das Holz dabei kalt. Der Grund dafür ist, dass dem Holz während der Trocknungsphase Energie entzogen wird und sein Wasser verdunstet.
Woran erkennt man die Qualität von Kaminholz?
All jene, die ihr Feuerholz nicht selbst im Wald schlagen, müssen die Qualität ihres Holzes in die Hände eines Lieferanten legen. Um diesem Holzlieferanten jedoch nicht blind vertrauen zu müssen, gibt es einige kleinere Tricks, durch welche die Feuchtigkeit des Kaminholzes bestimmt werden kann.
Sie erkennen gutes Holz daran, dass es hart, trocken und sauber ist – morsch oder voller Pilze sollte es auf keinen Fall sein! Um den Feuchtigkeitsgrad der Scheite zu bestimmen, müssen Sie alle Ihre fünf Sinne nutzen. Schauen Sie sich das Brennholz zuerst genauestens an. Trockenrisse sind Indizien für gutes Brennholz, ebenso wie eine gelbliche Farbe, da dies von einer langen Trocknung in der Sonne zeugt. Ist das Holz unter der Rinde jedoch noch grün, ist es noch zu frisch für die direkte Verbrennung und muss erst noch weiter gelagert werden. Als nächstes können Sie von Ihrer Nase Gebrauch machen. Riecht das Holz noch stark nach Holzsaft und Harz, so handelt es sich ebenfalls noch um frisches Holz, da das Aroma des Waldes im Verlauf der Lagerung immer mehr verblasst. Profis können letztlich auch noch den Klang des Holzes kontrollieren. Ergeben zwei Holzscheite, die Sie aneinander schlagen, einen harten, klingenden Ton, so handelt es sich um weitgehend trockenes Kaminholz, da feuchte Hölzer ein eher dumpfes Geräusch verursachen. Wer sich trotz allem noch immer unsicher ist, kann auch die Hilfe von Technik in Anspruch nehmen und sich ein Feuchtigkeitsmessgerät kaufen.
Auf keinen Fall sollte dieses Thema jedoch als belanglos erachtet werden, da die Qualität des Holzes mit seinem Feuchtigkeitsgehalt steht und fällt. Nur ausreichend trockenes Holz kann einen sorglosen und warmen Winter garantieren.