Die richtige Lagerung für Brennholz & Kaminholz

Damit das Brennholz im Winter verheizt werden kann, muss es ausreichend trocken sein. Hier erfahren Sie, wie dies durch eine richtige Lagerung des Holzes gelingt.

Zu beobachten, wie der Holzstapel draußen vor dem Küchenfenster zu wachsen beginnt, versetzt einen in tiefste Zufriedenheit. Ein paar Tage später den fertigen Holzstapel zu sehen, gibt einem ein Gefühl von Sicherheit. Er verspricht Wärme und Geborgenheit im Winter und ist in seiner Farbe, Struktur und Beschaffenheit jedes Jahr anders und somit erneut spannend. Damit die Qualität des Holzes jedoch nicht spannend und ungewiss ist, muss der Stapel auch seinen praktischen Zweck erfüllen und das Holz ausreichend trocknen. Um den Feuchtigkeitsgehalt des Brennholzes zu reduzieren, bedarf es nicht nur einer stabilen Stapelung, sondern auch einer sorgfältigen Lagerung der Scheite.

Der perfekte Ort

Der beste Ort für das Trocken des Kaminholzes ist ein Platz, der gleichzeitig sehr sonnig und windig ist. Einerseits sollte eine relativ große Seite des Holzes Sonne und Wind zugewandt sein, andererseits muss jedoch auch darauf geachtet werden, das Holz vor Niederschlag abzuschirmen. Sollte kein Ort diese drei Qualitätsmerkmale aufweisen, sollte man sich für einen windigen Platz entscheiden, da bei noch feuchtem Holz relativ viel Wasser verdampfen muss.

Das Ziel ist immer, das Feuerholz relativ schnell zu trocknen, damit es nicht von Pilzen befallen wird und sobald es benötigt wird, zum Heizen bereitsteht. Ideal ist es deshalb, wenn man eine Wärmepumpe oder Klimaanlage inklusive Wandventilator besitzt. In diesem Fall kann man sich ganz einfach die überschüssige Energie zu Nutze machen und das Brennholz nahe dem Gebläse stapeln.

Generell ist es egal, ob man das Holz an der Wand, um das Haus herum oder freistehend im Garten stapelt. Wichtig ist bei all diesen Verfahren, dass die Holzscheite nicht direkt auf dem Boden aufliegen, sodass die Bodenfeuchtigkeit nicht in das Holz dringt. Abhilfe können dabei Paletten oder dünne Stämme schaffen, die einfach unter die erste Reihe Holzscheite gelegt werden.

Um Instabilität zu vermeiden, sollte der Holzstapel immer auf ebenem Boden gelagert werden. Wird das Holz bereits im Winter gestapelt, sollte man dem Erdboden noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Werden die Temperaturen milder und der Boden taut auf, kann sich dieser absenken und der Holzstapel kippen. Eine weitere Kippgefahr entsteht durch quergelegte Bretter. Um bei noch nicht fertigen Holzstapeln den Neigungswinkel zu korrigieren, legen viele Arbeiter einen Querlieger ein. Doch auch dieser kann den Stapel ins Wanken bringen, wenn sich das Volumen des Holzes bei der Trocknung verringert.

Mit Dach oder unter freiem Himmel?

Einerseits soll der Stapel vor dem Regen geschützt werden, andererseits trocknet es an der Luft besser. Die Frage, inwieweit das Holz abgedeckt werden soll, ist deshalb eine schwierige. Viele Holzliebhaber entscheiden sich aus diesem Grund für einen Kompromiss. Sie lassen ihr Brennholz im Frühling ohne Überdachung trockenen und decken es erst im Juni ab.

Bei der Abdeckung kann man ebenfalls zwischen verschiedenen Methoden wählen. Norwegische Tradition ist es beispielsweise, altes Wellblech auf Klafterstapel zu legen und mit ausgedienten Autoreifen zu beschweren. Besonders gut geeignet ist dabei schwarzes Blech, da dieses darunter die Wärme sammelt. Zudem kann Blech so angebracht werden, dass weiterhin Luft an das obere Ende des Stapels gelangt und das Brennholz nicht komplett abgeschirmt wird. Bedeckt man das Holz vollständig, sodass die Luft nicht mehr zirkulieren kann, schafft man einen optimalen Nistplatz für Insekten und begünstigt die Bedingungen für Schimmel und Pilze. Aus diesem Grund ist von Plastik oder Kunststoffplanen, mit denen der kompletten Stapel eingepackt wird, abzuraten.

Das Lagern von Brennholz & Kaminholz muss gelernt sein.
Das Lagern von Brennholz & Kaminholz muss gelernt sein. (Quelle: J0shua – Pixabay.com)

Die Reise in den Schuppen

Viele Kaminholznutzer lagern ihr Brennholz in zwei Schritten. Zuerst stapeln sie es sorgfältig im Freien, um es an der Luft zu trocknen und verfrachten es später im Jahr in einen Holzschuppen. Während das frische Holz draußen etwas breiter gestapelt werden muss, kann das getrocknete Holz im Schuppen dicht gestapelt werden. Im Freien gilt für frisches Holz die Faustregel, dass noch eine Maus zwischen den Scheiten hindurch passen muss – die Katze darf ihr jedoch nicht hindurch folgen können. Der Grund dafür ist, dass es gleichzeitig locker gestapelt werden muss, damit der Wind hindurch pfeifen kann, jedoch der Holzstapel auch nicht an Stabilität einbüßen darf. Im Holzschuppen muss man sich hingegen keine Gedanken über diese Problematik machen. Wenn das beispielsweise Eichen- oder Buchenholz bereits von Frühling und Sommer gut durchgetrocknet wurde, kann es im Herbst eng beieinander liegen. Eine gute Durchlüftung ist jedoch weiterhin essentiell, sowie trockene Wände und ein trockener Boden im Schuppen. Idealerweise besitzt der Holzschuppen außerdem ein schwarzes Dach, da dieses zu jeder Jahreszeit für höhere Temperaturen im Innenraum sorgt.

Eine praktische Alternative zu dem mühevollen Umstapeln sowie Hin- und Hertragen des Brennholzes ist ein Trockenschuppen. Dies ist eine feste Hütte, die ganzjährig stehen bleibt, bei der jedoch die einzelnen Wände abgebaut werden können. Da somit Luft und Sonne herein gelassen werden können, wird das Holz bei jeder Jahreszeit und Wetterbedingung optimal getrocknet und gelagert. Beim Bau ist darauf zu achten, dass der Holzschuppen groß genug ist, seine Längsseite in Windrichtung zeigt und der Boden eben ist. Bei der Handhabung ist es wiederrum wichtig, den Schuppen im Frühling und Sommer relativ offen zu lassen, die Wände jedoch rechtzeitig vor dem ersten Schneefall wieder einzubauen.

Eine neue Generation Holz

Die richtige Lagerung des Kaminholzes ist ausschlaggebend für die endgültige Qualität des Holzes. Wie viel Zeit und Mühe man in diese investiert, jedoch nicht unbedingt. Während früher noch die meisten Leute ihr Brennholz selbst im Wald schlugen, haben sich heutzutage verschiedenste Holzlieferanten durchgesetzt. Bei deren Angeboten und Services gibt es jedoch sehr viele Unterschiede. Je nach Brennholzanbieter muss das Holz selbst abgeholt werden, wird in die Einfahrt geschüttet oder auf Paletten gestapelt auf den Lagerungsplatz im Hof gestellt. Dementsprechend variiert der zeitliche Aufwand den der Käufer mit dem Brennholz hat und jeder kann sich aufgrund dieses umfangreichen Angebotes selbst entscheiden, ob er seine Kreativität beim Holzstapeln unter Beweis stellen will oder lieber im Warmen darüber lesen möchte.

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