Da der Brennholzpreis immer weiter steigt, geht der Trend wieder dazu über selber Holz zu schlagen. Was Sie dabei zu beachten haben erfahren Sie hier.
Jahr für Jahr steigt die Nachfrage nach Brennholz – jedoch auch die Preise dafür. Um Kosten zu sparen, ziehen es viele Deutsche vor ihr Feuerholz selbst aus dem Wald zu holen, anstatt es von Brennholzhändlern zu kaufen. Dabei gibt es zum einen die Möglichkeit das auf dem Boden liegende Holz im Wald zu sammeln und zum anderen die Möglichkeit die Bäume selber zu fällen. Letzteres ist jedoch nicht nur besonders anstrengend (1 Stunde Stämme schleppen ≙ 1168 kcal), sondern auch illegal ohne die entsprechende Genehmigung. Damit Sie sich nicht des Diebstahls schuldig machen, zeigen wir Ihnen hier wie Sie legal Brennholz schlagen können und worauf Sie dabei achten sollten um im Winter genug trockenes Heizmaterial haben.
Im Wald legal Holz schlagen & sammeln
Wer sich selbstständig sein Kaminholz beschaffen will, darf nicht einfach in den Wald gehen, Holz hacken und dieses zu sich nach Hause mitnehmen. In Deutschland ist dieses eigenmächtige Fällen der Bäume untersagt. Grund dafür ist das Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (Bundeswaldgesetz). Dieses besagt, dass der Wald zu erhalten ist, gegebenenfalls vermehrt werden soll und seine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert sein muss. Notwendig ist das aufgrund des wirtschaftlichen Nutzens des Waldes, seiner Bedeutung für die Umwelt und für die Erholung der Bevölkerung.
Alle, die in ihrer Region selber Holz aus dem Wald holen möchten, müssen sich an den jeweiligen Förster wenden. Dieser erklärt welche Bäume gefällt werden dürfen, ob bestimmte Gebiete von den Forstämtern freigegeben sind und ob die Baumkronen von bereits gefällten Bäumen geschnitten werden dürfen. Die meisten Landkreise stellen einem dafür den sogenannten Holzsammelschein aus.
Der Motorsägenlehrgang
Neben einem Holzsammelschein ist ein Motorsägenführerschein die Voraussetzung für das selbstständige Sägen und Fällen von Bäumen in einem staatlich verwalteten Wald. Diesen Schein erhalten Sie durch das absolvieren eines zweitägigen Lehrganges, in welchem Sie den richtigen Umgang mit der Motorsäge erlernen. Diese Kurse werden vom Forstamt angeboten und kosten, abhängig von der jeweiligen Region, zwischen 100,00 Euro und 200,00 Euro.
Diese Maßnahme ist nötig, da es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren und sogar tödlichen Verletzungen von Hobbybaumfällern kam. Da bereits kleine Fehler schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen können, sollten Sie beim Fällen von Bäumen besonders achtsam sein und gewisse Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Gehen Sie auf Nummer sicher
- gehen Sie in Begleitung erfahrener Holzarbeiter
- nehmen Sie keine Kinder oder Hunde mit
- üben Sie sich zuerst an kleineren Bäumen
- seien Sie vorsichtig wenn Wind aufkommt
Welche ist die beste Fällsaison?
Haben Sie die bürokratischen Hürden gemeistert und sich im Umgang mit der Motorsäge bewiesen, sind Sie bereit für den Wald. Obwohl diese Arbeit sehr befriedigend auf aufregend sein kann, ist sie jedoch unbestreitbar auch sehr anstrengend. Damit sich diese Strapazen lohnen, sollten Sie den Jahreszyklus der Natur nutzen und Bäume wenn möglich im Winter oder Frühling fällen. Diese Jahreszeit ist aus mehreren Gründen am besten geeignet. Bevor die Blätter an den Bäumen sprießen, ist weniger Feuchtigkeit im Holz, wodurch es schneller trocknet. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit zu dieser Jahreszeit geringer bleibt und dem Holz mehr Zeit zum trocknen. Das Spalten von gefrorenem Brennholz ist deutlich einfacher und die Arbeit auf dem harten Boden ist sauberer. Hinzu kommt, dass Pilze und Schimmel bei niedrigeren Temperaturen deutlich seltener das Holz befallen und Insekten so früh im Jahr noch nicht besonders aktiv sind. Dem Holz droht demnach keine Gefahr vor Schädlingen und es kann unter idealen Bedingungen gespalten und im Anschluss das restliche Jahr über getrocknet werden.